Überall am Kontinent sind große Infrastrukturprojekte, z. B. in den Bereichen Energie- und Umwelttechnik, Verkehr und Rohstoffabbau in Planung. Und diese Investitionen machen 3% des lateinamerikanischen BIP aus. Aber auch Sektoren wie Automotive, Agrotech, Gesundheitswesen und urbane Infrastruktur entwickeln sich beständig und benötigen laufend Investitionen.

Diese Entwicklung bietet Chancen für österreichische Firmen, sich auf dem wachsenden lateinamerikanischen Markt zu positionieren.

Dabei bieten die OeKB und heimische Banken die Möglichkeit, die Finanzierungsseite schnell und sicher abzudecken. Zusätzlich können heimische Unternehmen maßgeschneiderte Finanzierungslösungen zu ihren Produkten anbieten, was von lateinamerikanischen Geschäftspartner:innen in der Regel sehr geschätzt wird.

Alexander Schwab von ANDRITZ HYDRO GmbH, einem Unternehmen für Wasserkraftwerksausrüstungen, berichtete von einer positiven Entwicklung in Lateinamerika nach einer Phase des Stillstands aufgrund der COVID-19-Pandemie. Er betonte die Bedeutung von Finanzierungslösungen für Projekte und lobte die Unterstützung durch die Österreichische Kontrollbank.

Christoph Robertson, Leiter des Außenwirtschaftsbüros in Rio de Janeiro, erwähnte, dass Brasilien und Mexiko wirtschaftliche Lokomotiven in der Region sind. Infrastrukturprojekte, Rohstoffe und erneuerbare Energien sind wichtige Wachstumstreiber in Lateinamerika, wobei grüner Wasserstoff eine aufstrebende Rolle spielt. Die Finanzierungssituation variiert stark von Land zu Land, allerdings einige Länder offene Märkte und stabile Bankensysteme bieten, während andere ein höheres Risiko aufweisen.

Insgesamt bieten sich österreichischen Unternehmen Chancen auf dem wachsenden lateinamerikanischen Markt, und die Finanzierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Realisierung von Projekten in der Region.

Markus Hoskovec betonte, dass er zwar optimistisch für die Chancen österreichischer Exporteure in Lateinamerika ist, jedoch auch darauf hinwies, dass diese Chancen je nach Land unterschiedlich sind. Er erklärte, dass es wichtig ist, den Markt gut zu beobachten, sich in den einzelnen Ländern mit den Kunden und den spezifischen Gegebenheiten auseinanderzusetzen.

Hoskovec erwähnte, dass es Potenzial in nahezu allen lateinamerikanischen Ländern gibt, aber es ist entscheidend, die individuellen Strukturen und Bedürfnisse jedes Landes zu verstehen. Österreichische Unternehmen, trotz möglicher Sprachbarrieren, in vielen Ländern sind willkommen und haben gute Chancen, erfolgreich zu sein.

Christoph Robertson hob die Bedeutung der Finanzierung in Lateinamerika hervor und beschreibt die Dienstleistungen, die das Außenwirtschafts Büro in diesem Zusammenhang anbietet, einschließlich Markteintritt, Kreditauskünfte und Zahlungsabwicklung.

Insgesamt sagten die Experten, dass die Beziehungen zwischen Österreich und Lateinamerika sowohl kulturell als auch wirtschaftlich von großer Bedeutung sind und dass es Möglichkeiten für Unternehmen gibt, in dieser Region erfolgreich zu sein.