Heute sagen viele Doña Cuaresma zu ihr, aber sie wird auch "La vieja Cuaresma" (Alte der Fastenzeit) genannt. Am Aschermittwoch selbst, nach der symbolischen Salbung, wurde in den Häusern auf Pappe die Silhouette einer alten Frau aus dem Dorf mit Schleier, dunklem Unterrock und Rock bis zu den Füßen gemalt. Und der Plural von "Füßen" war in der Tat richtig, denn die Papppuppe der ehrbaren und frommen Dame hatte sieben Beine, eines für jede der sieben Wochen, in denen gefastet wird- nämlich für die 7 Wochen vor Ostern. DOÑA Cuaresma ist heute eine Figur mit großer Tradition in der spanischen Kultur, die bereits im Buch der guten Liebe des Arcipreste von Hita im Kampf mit Don Carnal auftaucht.
Der Brauch
Es handelt sich um eine alte, eher hässliche Frau mit sieben Beinen. Die 7- Beine repräsentieren die 7 Wochen Fastenzeit bis Ostern.
Jede Woche wird der armen Alten ein Bein weggenommen. Diese „alte Frau der Fastenzeit“ oder Vieja Cuaresma ist also eine grafische Darstellung der Fastenzeit, die von Aschermittwoch bis Ostern dauert. Es handelt sich um die Bußzeit in der katholischen Liturgie. Es ist die Zeit des Fastens und der Enthaltsamkeit. Das alles ist eine asketische Vorbereitung auf Ostern.
Es ist also gar nicht verwunderlich, dass diese Zeit, die mit Besinnung, Reue, Gewissensprüfung und Traurigkeit verbunden ist, ikonografisch durch eine alte Hexe mit unangenehmer Ausstrahlung und einem Gesicht mit fast bösem Ausdruck dargestellt wird. Die Besonderheit dieser „bösen Person“ ist also, dass sie sieben Beine hat.

Sie ist sehr bekannt und weit verbreitet und hat eine Kalenderfunktion. Mit ihren sieben Beinen bringt sie uns Ostern näher. Die Ritualisierung und Verwendung von Doña Cuaresma variiert lokal, weist jedoch einige gemeinsame Merkmale auf. Jede Woche reißt man der Alten ein Bein ab, und am Ende wird sie verbrannt. Auf diese Weise vernichtet das Feuer symbolisch die Zeit. An manchen Orten wurde die alte Frau in der Mitte der Fastenzeit (vierte Woche) in zwei Hälften gesägt.
Es gibt sehr schöne antike Darstellungen der Alten, Holzschnitte, später auch Lithografien oder Tiefdrucke.
Heutzutage hat die Fastenzeit aufgrund der Säkularisierung der Gesellschaft zwar an Intensität verloren, aber Doña Cuaresma, Vieja Cuaresma oder Vella Quaresma in Katalonien (Die Alte der Fastenzeit) ist immer noch aktuell und nimmt neue Formen der Darstellung und Feiern an.
Beispiele sind S'Àvia Corema in Mahón und Serra la Vella in Ullastrell. In beiden Städten gibt es eine Riesin, die Vella Quaresma, eine Entwicklung, die das Überleben der Figur garantiert.
Und sehr populär ist diese Figur wie anfangs erwähnt auch in Andalusien, in Cádiz.
Es gibt auch Schulen, die diesen Charakter zwischen dem Karneval und den Osterferien übernommen haben, um an verschiedenen Aspekten des Lehrplans zu arbeiten.