Am Donnerstag, dem 19. Oktober 2023, wurde die Ausstellung mit einer beeindruckenden Vernissage im Frida Kahlo Saal des Lateinamerika-Instituts (LAI) in Wien eröffnet. Bereits um 17:00 Uhr bot das Mexikanische Kulturinstitut in Wien (ICM) in der Türkenstraße 15 den Gästen die Möglichkeit, sich auf die Vernissage einzustimmen. Hier wurde ein Video über die Entstehung der Kunstwerke präsentiert, und im Anschluss begaben sich die Gäste auf den "Camino de Ánimas" zur Vernissage im Österreichisches Lateinamerika-Institut (LAI).
Die diesjährige Ausstellung, die im Rahmen des Día de Muertos stattfindet, widmet sich der facettenreichen Interpretation von Leben und Tod in den eindrucksvollen Landschaften der Chihuahua-Wüste. Die Werke beleuchten die Dualität von Flora und Fauna sowie die von Menschen bewohnten Gebiete in dieser anspruchsvollen und gleichzeitig beeindruckenden Umgebung. Die Ausstellung ist ein binationales Projekt von zehn Künstlerinnen aus dem mexikanischen Bundesstaat Chihuahua, kuratiert von Miguel Valverde, und zehn Künstlerinnen aus der angrenzenden TransPecos-Region in Texas, kuratiert von Clara Bensen.















Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die "Ofrenda", ein farbenfroher Altar gestaltet von der mexikanischen Kunsthandwerkerin Georgina Guajardo. Dieser Altar, inspiriert vom Kolibri, einem Symbol des Día de Muertos, dient als Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten. Der Kolibri gilt in der Maya-Kultur als Bote der Seelen und ermöglicht die Kommunikation zwischen beiden Welten. Georgina Guajardo erklärte in ihrer Rede die Symbolik der "Ofrenda".
Die Ausstellung und der Altar sind auch eine bewegende Hommage an den verstorbenen Freund und Kollegen Rafael Donadio, der sich mit Leidenschaft und Hingabe für die Vermittlung der mexikanischen Kunst und Kultur in Wien eingesetzt hat.
Die Künstler:innen hinter dieser beeindruckenden Ausstellung sind Miguel Valverde (Kurator) aus Chihuahua, der sich vor allem durch seine großformatigen Wandmalereien und Skulpturen auszeichnet, Clara Bensen (co-Kuratorin) aus Marfa/Texas, die als Autorin und Kulturproduzentin tätig ist und zahlreiche Events im Zusammenhang mit der Grenzregion organisiert hat, und Carlos Carrera, dessen Werke die Essenz seiner Heimat Chihuahua widerspiegeln. Staphany Carnica und Marco Grajeda sind unter anderem Teilnehmer:innen der Ausstellung.
Der mexikanische Botschafter Luis Javier Campuzano Piña war ebenfalls anwesend und hielt eine bewegende Rede, in der er die Bedeutung dieser Ausstellung und die Verbindung zwischen den beiden Ländern hervorhob. Zusätzlich hielt auch die Bezirksvorsteherin von Alsergrund, Mag. Saya Ahmad, eine Rede, um die Veranstaltung zu würdigen. Andrea Eberl, Direktorin des Österreichischen Lateinamerika-Instituts eröffnete die Vernissage und begrüßte alle Besucher:innen herzlich.
Auch Hena Moreno Corzo vom Mexikanischen Kulturinstitut trug zur festlichen Stimmung bei. Sie präsentierte eine beeindruckende Performance, die den Día de Muertos zelebrierte und ein rituelles Element enthielt, an dem auch der mexikanische Botschafter Luis Javier Campuzano Piña teilnahm. Die Besucher:innen konnten die mexikanische Kultur hautnah erleben und sich von den faszinierenden Darbietungen inspirieren lassen.
In einer von Hena Moreno Corzo sorgfältig organisierten Prozession, die ebenfalls am selben Tag im Mexikanischen Kulturinstitut (ICM) begann und zum Österreichischen Lateinamerika-Institut führte, wurde die festliche Atmosphäre der Veranstaltung in beeindruckender Weise fortgesetzt.
Für die musikalische Begleitung sorgten Isolde Santana und Aidana Madyar, die mit ihren Klängen die Atmosphäre der Ausstellung vervollkommneten. Neben den künstlerischen Darbietungen rundeten Snacks und Erfrischungen das Erlebnis für die Besucher ab.
Im Rahmen der Vernissage führten wir auch ein Interview mit dem mexikanischen Künstler Miguel Valverde, das von einem unserer geschätzten Professoren und Künstler kolumbianischer Herkunft, Antonio Zapata geführt wurde. Das Interview finden Sie hier: [Interview mit Miguel Valverde]
„Memorias de Vida y Muerte – Erinnerungen des Lebens und des Todes“. Homenaje a Rafael Donadio - ist eine einzigartige Gelegenheit, die kulturelle Vielfalt und die künstlerische Kreativität der Chihuahua-Wüste zu entdecken. Die Ausstellung ist bis zum 3. November 2023 im Frida Kahlo Saal des LAI in Wien zu bewundern.
Österreichisches Lateinamerika-Institut (LAI)
+43 1 89174 163 100
office@lai.at
Schlickgasse 1, 1090 Wien
Mo-Do 09:00 – 13:00 und 17:00 – 21:00 Uhr, Fr geschlossen